Linville Falls

An einem Samstag Ende September machten wir uns auf in die Appalachen. Die Fahrtzeit beträgt lediglich zwei Stunden, so ist ein derartiges Abenteuer schnell beschlossen und organisiert. Hier sieht man die Blue Ridge Mountains, für Freunde lungenlose Salamander ist das wohl das Paradies.

Als Ziel hatte ich die Linville Falls auserkoren, denn in der Gegend um Linville liegt die Terra Typica von Plethodon yonahlossee, den ich unbedingt finden möchte. Die Wasserfälle sind für ihre Schönheit bekannt und bieten damit Beschäftigung für den Tag während die Salamander sich noch verstecken.

Der Besucheransturm ist enorm, so sind die oberen Aussichtspunkte schnell und einfach zu erreichen und es herrscht ein regelrechtes Gedränge um ein bisschen Aussicht.

Um dem ganzen zu entgehen muss man genau das tun: ein wenig gehen. Dann kommt man zu den hinteren Aussichtsplattformen, die man alleine genießen darf und die wundervolle Einsichten ins Tal des Linville River ermöglichen.

Mit viel mehr Ruhe und einer überwältigenden Aussicht belohnt einen die Wanderung nach unten, zum Flussbett.

Da dieser Ort nicht nur ein Besucherzentrum sondern auch umherlaufende Ranger hat, habe ich mir von einer Rangerin die Erlaubnis eingeholt die Bäche zu durchsuchen und Salamander zu fotografieren. Schließlich ist unser Interesse an Problemen mit Ordnungshütern minimal. Als wir also nun bei diesem kleinen Bach vorbeikamen, musste ich darin stöbern.

Der Bach war flach, mit viel Laub überdeckt und von sehr kaltem Wasser, so dass die Hände bald weh tun, durchflossen. Die Mühe lohnte sich nach kurzer Zeit: Desmognathus orestes – Ich habe einige Larven gefunden und zwei metamorphosierte Tiere.

Die freundliche Rangerin hat mir auch gleich den Tipp gegeben, im Duggers Creek direkt am Parkplatz nach Salamandern zu suchen. Da schon dunkel wurde, fiel es mir schwer aufzuhören. Nach wenigen Steinen habe ich gleich eine Larve von Gyrinophilus porphyriticus gefunden – ein beeindruckendes Tier! Die Larve ist etwa so groß wie ein adulter Desmognathus orestes!

Als die Nacht nun also eingebrochen war, habe ich im umliegenden Wald endlich nach Plethodon suchen können. Zuerst begegnete ich zahlreichen Plethodon montanus.

Kurz darauf hatte ich das Glück die Balz von Plethodon cylindraceus zu sehen:

Leider gab es keine Plethodon yonahlossee zu sehen, eine weitere Visite muss es richten. Hier wieder die Blue Ridge Mountains, dieses Mal auf dem Heimweg:

 

Derweil hier alle Bilder des Ausflugs.