Im Juni 2019 hat es mich nach Neu-England verschlagen. Eigentlich sollte es eine Reise mit vielen Meetings und Vorträgen werden…da dies plötzlich abgesagt wurde hatte ich schlagartig viel Zeit. Deshalb traf ich mich mit Matthew Gage um in Bosten Salamander zu suchen. Er war sehr belustigt als ich bat mich in ein Gebiet mit Plethodon cinereus zu führen. Des einen Alltag ist des anderen Freud, so oder so ähnlich.
So fuhren wir zu einem der Stadtparks und auf dem Parkplatz wurde die Arbeitskluft gegen bequemere Klamotten getauscht. Schon etwas länger musste Dominic, Matthews Cousin, am Teich auf uns warten. Er nutzte die Zeit am matschigen Ufer und so erwartete uns direkt ein tolles Tier: eine junge Schnappschildkröte (Chelydra serpentina). Das Licht war schwierig und das Tier alles andere als kooperativ – es wollte direkt zurück in den Teich. Wenigstens habe ich Fotos gemacht:
Durch den Wald ging es weiter – es war gerade die Saison des Frauenschuhs und wir sahen die Blüten überall entlang des Pfades.
So ging es weiter im Wald entlang. Am Wegesrand lag viel Totholz und viele Steine. Es hat nich lange gedauert bis ich den ersten Salamander fand. Endlich Plethodon cinereus in der Natur! Auch wenn diese Salamander den Großteil der Biomassen in etlichen Wäldern stellen verbinde ich viel mit diesen Zwergen.
Das Tier war unter diesem Baumstamm auf Laubwalderde.
So ging es dann weiter durch den Wald, über Lichtungen und an Tümpeln vorbei.
In einer Senke lagen zahlreiche Steine umher. Dort gelang mir etwas (für mich!) sehr seltenes: Ich habe Schlangen gefunden! Unter zwei Steinen fand ich drei Schlangen, eine Ringhalsnatter (Diadophis punctatus) und zwei Strumpfbandnattern (Tamnophis sirtalis)
In der selben Senke war die Schlangenbeute ebenfalls zu finden – ich habe weitere Salamander gefunden. Hier nun auch in beiden Farbmorphen: einen grauen „lead back“ und normal rot gestreifte Tiere. Offenbar ist es so, dass die Temperatur unter der die Tiere sich im Ei entwickeln bestimmt welche Farbvariante sie später ausbilden.